Liebe Beobachter,
ab dieser Woche werden wir (ÖSSM) mit Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen im NSG Ostufer Steinhuder Meer beginnen. Im Wesentlichen soll die zunehmende Verbuschung nördlich des Ostturmes zurückgedrängt werden, um die dort vorhandenen, z. T. weit und breit einzigartigen Lebensräume zu schützen bzw. zu entwickeln. Gleichzeitig soll die Aussicht vom Turm für die nächsten Jahre gewährleistet werden, denn spätestens in zwei Jahren würde man vom Turm aus nicht mehr viel sehen können.
Die Maßnahmen werden maschinell von einer Pistenraupe mit entsprechenden Mulchgeräten auf z. T. sehr weichen (moorigen) Böden durchgeführt werden. Das ist die bislang einzige uns bekannte und effektive Methode. Sehr effizient war der Einsatz der Maschine bereits am Westufer. Dort wurden mit großem Erfolg zugewachsene Lebensräume Röhrichte, Stauden- und Seggensümpfe- wieder hergestellt. von den Maßnahmen haben u. a. auch etliche seltene Vogel- und andere Tierarten profitiert.
Maßnahmen dieser Art, seien sie auch noch so erforderlich, gehen nicht ganz geräuschlos vor sich. Der Naturgenuss von dem Ostuferturm wird also vorübergehend für etwa eine Woche ab dem 18.10. (so die aktuelle Planung) etwas beeinträchtigt werden. Dafür möchte wir uns vorweg entschuldigen und um Geduld bitten. Das Ergebnis wird aber die kurzzeitigen Nachteile für den Naturbeobachter weit überwiegen!
Die im letzten Jahr durchgeführten, auf das Westufer beschränkte Maßnahmen waren derweil ein Riesenerfolg und führten zu tollen Erlebnissen für tausende Naturbeobachter. 2010 aus Witterungsgründen nicht fertig gewordenen Maßnahmen wurden in den letzten Wochen abgeschlossen, zusätzliche Maßnahmen wurden in den letzten Wochen umgesetzt. Das „Vogelbiotop“ wurde bereits wieder ausgemäht und die Weidengebüsche weiter zurückgedrängt. Ein kleiner Baggereinsatz steht noch aus, dann herrscht wieder komplette Ruhe im Gebiet.
Es ist davon auszugehen, dass die Beobachtungsmöglichkeiten 2012 wieder genauso gut, wenn nicht noch besser werden wie in den zurückliegenden Monaten. Und wo in Niedersachsen kann man in die Nester von Fisch- und Seeadler schauen, während hunderte von Kampfläufern, Bruchwasserläufern und Bekassinen um einen „herumtoben“ und abends dazu die Laubfrösche quaken? Und wenn dann noch ab Ende Mai der Karmingimpel singt …
Viele Grüße,
Thomas Brandt