Neue Naturschutzmaßnahmen in den Meerbruchswiesen

Aktuell wird in den Meerbruchswiesen gebaut, um Lebensräume für gefährdete Tier-und Pflanzenarten zu schaffen bzw. zu optimieren. Derzeit sind Bagger und Raupe vom Rundweg aus zu sehen. Sie sind mit den Restarbeiten am sogenannten „Kleinen Vogelbiotop“ beschäftigt. Hier muss die abgrabungsfläche noch etwas erweitert und der Boden verteilt werden. Ein Sanderling, ein kleiner nordischer Vogel, sah sich die Sache schon einmal an und ist dort seit Montag zu sehen.

Quasi gegenüber (südlich des Weges in Richtung Seeadlerhorst) wird demnächst die zugewucherte Blänke im Rahmen einer Pflegemaßnahme wieder geöffnet.

Im Großen Vogelbiotop werden ab Mitte September wieder Pflegemaßnahmen durchgeführt. Wie im letzten Jahr sollen „Kraut“ gemäht und Weiden entfernt werden. Das sich das lohnt, zeigten die Beobachtungen vom letzte Frühjahr, wo zeitweise mehrrere hundert (!) Bekassinen und mehr als hundert Kampfläufer und Bruchwasserläufer die Flächen als Rastplatz nutzten. außerdem brüteten acht Kiebitzpaare auf den „geflegten“ Bereichen im Vogelbiotop.

Weitere Maßnahmen sind für Oktober geplant. Über die werden wir in Kürze berichten.

Alles in allem kann man nur feststellen, dass die vor einem Jahr umgesetzten Naturschutzmaßnahmen sehr wirksam waren. Mehrere Maßnahmen, vor allem neu angelegte Gewässer, sind vom Rundweg bzw. aus den Beobachtungshütten aus einsehbar. Populäre Gäste in den Gewässern waren Löffler, Schwarzstorch, Säbelschnäbler,  SEGGENROHRSÄNGER (22. August im Vogelbiotop), Trauerseeschwalben, Fluss- und Sandregenpfeifer, Regen- und Große Brachvögel, Bekassinen (zeitgleich bis zu 400!), Kampfläufer, Dunkel-, Bruch-, Waldwasserläufer, Flussuferläüfer, Temminck-, Alpen-, Zwerg- und Sichelstrandläufer, viele Entenarten, Silberreiher, Laubfrosch usw. Uns selbst die Fischotter haben sich die neuen Lebensräume bereits angeschaut, wie ihre Trittsiegel auf unbewachsenen Flächen verrieten. Alles begleitet von den brütenden Fisch- und Seeadlern, bei denen man – aus Distanz natürlich – in die Nester schauen kann.

Und im nächsten Jahr soll es noch besser werden – das ist unser Wunsch. Deswegen bitten wir, die kurzzeitigen Störungen z. B. durch Baufahrzeuggeräusche zu entschuldigen.

Die aktuellen Maßnahmen werden fast ausschließlich vom Land Niedersachsen (zum Teil zusammen mit  BINGO! der Umweltlotterie) finanziert und in Absprache mit den Naturschutzbehörden von der ÖSSM umgesetzt.

Wir wünschen viel Spaß und freuen uns stets über ein Feedback zu den Naturschutzmaßnahmen. Über Vorschläge, Kritik und Lob würden wir uns freuen.

Für die ÖSSM,
Thomas Brandt

Entstehung des "Kleinen Vogelbiotop"

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2 Antworten zu Neue Naturschutzmaßnahmen in den Meerbruchswiesen

  1. Thomas Brandt sagt:

    Hallo Maria,
    die Arbeiten im Vogelbiotop lassen sich nur zu dieser Jahreszeit durchführen, denn wir haben dort eine 4 m hohe Moor- und Muddeschicht!!!! Sobald es etwas nasser ist, lässt sich dort nicht einmal zu Fuß arbeiten. Also tatsächlich: jetzt oder nie. Wenn keine Maßnahmen durchgeführt werden, dann ist das Gebiet bald zugewachsen und als Kranichlebensraum wertlos.

    Zum anderen ist es äußerst unwahrscheinlich, dass die Kraniche gestört würden (zur Not gäbe es außerdem zahlreiche Alternativen), denn die Maßnahmen erfolgen tagsüber, wenn die Kraniche nicht dort sind, sondern auf den Äckern und Wiesen fressen. Im November dürften übrigens auch mehr Kraniche im Gebiet übernachten als derzeit – zumindest war es in den letzten Jahren so.

    Also ich kann da jede Sorge nehmen. „Kraniche werden wir glücklicherweise nicht mehr so schnell los“ 😉
    Stattdessen bitte Daumen drücken, dass das Wetter nicht noch wilder wird und wir die Maßnahmen auch durchführen können … Sonst wird es leider nichts mit den tollen Beobachtungen wie im Frühling 2011. Wäre doch schade, oder?

    Viele Grüße,

    Thomas Brandt

  2. Maria sagt:

    Hallo Thomas,
    „Im Großen Vogelbiotop werden ab Mitte September wieder Pflegemaßnahmen durchgeführt. “
    Hoffentlich lassen sich die Kraniche nicht dadurch stören, sie halten sich ja gern im hinteren Bereich Richtung Mardorf auf und könnten ziehende Kraniche zum Verweilen anlocken.Vielleicht wäre diese Maßnahme eher was für November.
    LG Maria

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