Die blauen Jungs blubbern wieder
Das milde Wetter der letzten Tage hat auch Frösche, Kröten und Molche aus ihrer langen Winterruhe geholt. Auch die seltenen Moorfrösche haben sich auf den Weg zu ihren Laichgewässern gemacht. Noch vor zwanzig Jahren war diese landesweit bestandsgefährdete Amphibienart am Steinhuder Meer fast ausgestorben. Heute kann man sie in den Naturschutzgebieten am See – dank zahlreicher Naturschutzbemühungen wie der Wiedervernässung von Feuchtwiesen und der Neuanlage vieler Kleingewässer – wieder an vielen Stellen sehen. Das Besondere an ihnen ist, dass die Männchen zur Paarungszeit, und nur dann, stahlblau gefärbt sind.
Seit wenigen Tagen ist das Naturschauspiel am Steinhuder Meer zu sehen und wird vermutlich nur noch bis nächste Woche andauern. Das warme Wetter ist für die Amphibien nach dem langen Winter der Startschuss. Wenn solche sonnigen Warmwetterphasen nicht unterbrochen werden, dann ist die Laichzeit für diese Froschart allerdings in wenigen Tagen vorbei.
Wir empfehlen, nachmittags (dann ist es wärmer und die Frösche werden aktiver) aus den Beobachtungshütten am so genannten Vogelbiotop und in den gestauten Gräben und Wiesen entlang der für den Besucherverkehr freigegebenen Wege in den Meerbruchswiesen Ausschau nach den Fröschen zu halten. Dorthin gelangt man am einfachsten über den Rundweg von Winzlar aus in Richtung Mardorf.
Meist hört man zunächst nur die sehr leise rufenden Männchen. Das dumpf klingende Geblubber, das ähnlich klingt wie eine unter Wasser getauchte, voll laufende Flasche. Die Wiesen dürfen zum Schutz der Frösche und der Vögel selbstverständlich nicht betreten werden. Da die Moorfrösche recht scheu sind und bei Annäherung schnell Abtauchen, ist ein Fernglas hilfreich.
Nach dem Ablaichen führen die Moorfrösche ein heimliches Dasein in den Mooren und Wiesen. Ab Ende April stimmen dann die zahlreichen grünen Teichfrösche und die von der ÖSSM wieder angesiedelten Laubfrösche ihre Konzerte an.